Chronik des Vereins

Der Anfang 1901

Der Werdegang des Imkervereins Haldensleben 

Gegründet wurde der Verein am 10.8.1901 in Planken, als Imkerverein Haldensleben-Calvörde.Dieser wurde geführt als Nebenverein des Imkervereins Braunschweig-Salzgitter, des Zentralverbandes Hannover.

Die jetzt folgende Aufstellung ist aus den noch vorhandenen Protokollbüchern erstellt, beginnend vom 24. April 1910. Das Protokollbuch von 1901-1910 ist verschollen.

Acht Imker, unter Vorsitz des Imkermeisters Rudolf Könnecke bildeten den Stamm des Vereins. Im Stadtarchiv fand man im damaligen „Wochenblatt“ der Haldensleber Tageszeitung folgende Notiz:

Imkerverein. Auf Anregung der hiesigen Imker hatten sich am Sonnabend Nachmittag auf dem Planken, die Hiesigen und die Imker der Letzlinger Heide zusammengefunden,um über die Gründung eines Imkerverein zu beraten.Die Versammlung,welche R.Könnecke-Uthmöden leitete, beschloß die Gründung unter dem Namen: Imkerverein für Neuhaldensleben und Umgebung.

Christian Koch (Urgroßvater der Vereins-Namensgebers) 1864 in seiner Korbimkerei.
Er war Mitglied im Vorgängerverein, dem Bienenzuchtverein von 1861.

 

Die Entwicklung 1910-1932

 

Im Jahre 1911 war der Verein auf ca. 30 Mitglieder angewachsen.
Die Versammlungen wurden damals am häufigsten recht praktisch mit Standbesichtigungen durchgeführt. Während der Vorsitzende nicht selten die Vorstandssitzungen in Braunschweig oder Hannover aufsuchen mußte. Auf ca. 100 Mitglieder war der Verein 1917 angewachsen. Doch gab es zu allen Zeiten noch Imker, die nicht dem Verein angeschlossen waren.
Der erste Weltkrieg hinterließ natürlich seine Spuren – wobei aber kein Rückgang der Völkeranzahl zu vermerken war.
1918 legte Rudolf Könnecke aus Altersgründen das Amt des 1.Vorsitzenden nieder, für sein rühriges Wirken wird er zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Lehrer Berg, Haid, wird 1. Vorsitzender.
Im Jahre 1918, aus dem Kriege heimgekehrt, wird Paul Koch Mitglied des Vereins.
Nachzumerken ist, daß im Dez.1917 der Verein Neuhaldensleben-Calvörde, als vollberechtigter Verein unter Nummer 3 im Zentralverband Hannover eingetragen ist. Der Grund dazu waren wohl Differenzen in Versicherungsbeiträgen zum Verband Provinz Sachsen.
1929 wurde W. Arnold zum 1. Vorsitzenden berufen. 

Im Jahre 1922 übernimmt W. Schulenburg den 1.Vorsitz.
Im Jahre 1924 wird der Imkerverein, mit jetzt 76 Mitgliedern, in eine Neuhaldensleber Imkergenossenschaft umgewandelt und dem Hauptverein der Provinz Sachsen in Magdeburg angeschlossen.
Natürlich waren schon damals Tüftler und schlaue Imker am Wirken, das Imkern zu erleichtern. So beginnt Paul Koch die Versammlungen mit einer „Monatsschau“ über aktuelle Arbeiten bei den Bienen, Anregungen zu geben.
Für bessere Wachsausbeute wird eine „Schwäbische Wachskanone“ angepriesen. Imker Märtens aus Calvörde berichtet über eine „Dahte – Heidehonigschleuder“. Man brauchte den Honig nicht zu stippen – nur, man konnte dabei sein eigenes Wort nicht verstehen. 

So wurden schon zu allen Zeiten rege Dispute über Theorie und Praxis geführt und jeder woltle mehr Honig ernten.
Im Protokoll vom 18.4.26 heißt es: „Die Honigerträge des Herrn Stier werden fast von allen Mitgliedern schon lange bestaunt und er wird darob heimlich beneidet. Er war deshalb zu der heutigen Sitzung gebeten, uns in das Geheimnis seiner ‚vollen Honigtöpfe‘ einzuführen. Er hielt seinen Vortrag „Meine Betriebsweise“. Am Ende desselben waren wir auch nicht schlauer, denn was er uns sagte,war uns allen nichts Neues über die Betriebsweise, über die Erreichung seiner Ernten ließ er uns im Dunkeln.“ 

Im Jahre 1926 wurde das 25-jährige Bestehen des Imkervereins gefeiert, am Ursprungsort Planken, mitEhrungen der noch 6 lebenden Gründungsmitglieder.
Das Einheitsglas des Deutschen Imkerbundes fand 1926 seine Einführung. Als Anerkennung der rührigen Imkersparte,beschließt der Landesverband, die 2. Hauptversammlung des Bezirksverbandes in Haldensleben zu gestalten. Im Rückblick des Jahres führte der 1.Vorsitzende aus, daß der Verein 6-mal in Neuhaldensleben tagte, 2 Wanderversammlungen in Weferlingen und Lockstedt hielt. Außerdem beteiligte sich der Verein sehr aktiv bei der Landwirtschaftlichen Produktionsausstellung in Neuhaldensleben.
Im September 1932, beim Heimholen seiner Bienen aus der Lüneburger Heide, verstarb der 72-jährige Alt- und Imkermeister Rud. Könnecke. Der Verein hat diesem rührigen Manne sehr viel zu verdanken.
Sein Sohn Rud. Könnecke übernimmt die Bienen und wird 1933 1.Landes-Gruppenführer.

 

Harte Zeiten 1933-1945

 

Am 3.Dezember 1933 wird der Verein als Ortsfachgruppe Imker in den Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter eingegliedert.
53 Mitglieder mit 1236 Völkern ergab die Zählung 1934. Gehalten in 832 Kästen und 404 Körben. So in Blätterstöcken, Warmbau-Hinterlader, Kuntschkästen, Gerstungsbeuten, sowie Bogenstülper. 

Am 24.6.1934 wurde eine Wanderfahrt mit Bus und Auto mit 33 Imkerinnen – und Imkern zum Bieneninstitut in Celle durchgeführt
Geringfügig erhöht ist die Mitgliedszahl 1934 auf 55 Mitglieder mit 1300 Völkern. Davon auf beweglichem Bau 1219, auf festem Bau 81 Stöcke, mit Oberbehandlung 35, Hinterbehandlung 560, Seitenbehandlung 262, Bogenstülper 362. Dabei gab es sechs verschiedene Rähmchen-Maße. 

Der Züchter Paul Koch wird als Reinzüchter seiner „Nordbiene „Stamm Mittelland“ von der Reichsfachgruppe anerkannt. Gleich im selben Jahr 1935 wird von ihm die Belegstelle Born aufgebaut und im Juni eröffnet.
Die Mitgliedszahl stieg auf 58 Mitglieder mit 1440 Völkern. Aufgegliederin 1402 Mobilbau und 38 Stabilbau. Der Durchschnittsertrag der Kastenvölker lag bei 13,3 Pfund und beim Bogenstülper bei 13 Pfund, und beim Korb 3 Pfund. 

1938 Im März legt der 1. Vorsitzende W. Schulenburg sein fast 20 Jahre geführtes Amt nieder. Sein Nachfolger wird der Lehrer Erich Matzke aus Flechtingen.
Im Juli1937 wird der Reinzüchter Paul Koch für das Gebiet Sachsen-Anhalt zum Körmeister ernannt. 

Kurz vor Beginn des 2. Weltkrieges wird die Belegstele Born nach dem Krengelstein verlegt.
Am 10.8.1941 wird das 40-jährige Bestehen des Vereins begangen. Dabei werden die letzten lebenden Mitbegründer des Vereins der Hegemeister Müller und der Tischlermeister Müller zu Ehrenmitgliedern ernannt. 

1942 wird für verdienstvolle Tätigkeit dem Imker Heinrich Schulze die Goldene Ehrennadel verliehen.
1943 werden für die im Kriege eingeführte Honigpflichtabgabe, trotz der geringen Honigernte, als gut bezeichnet. Die Landesfachgruppe Sachsen-Anhalt hat 805 Doppelzentner abgeliefert und 60% des Solls erreicht. Sie steht an12. Stellei m ganzen Reich. DieOrtsfachgruppe Haldensleben hat rund 40 Zentner geliefert. 

Mittelwände sind nur auf Bezugscheine von der Landesfachgruppe zu beziehen. Mittelwände gegen Wachs einzutauschen, ist nicht mehr zulässig. Bezugscheine für Brennspiritus sind ausgegeben. Mit derTabakbelieferung sieht es schlecht aus, da vorläufig kein Tabak vorrätig. Sämtliche Rapsfelder sind restlos mit Bienen zu bestellen. Bei Wanderung in den Raps wird ein Kostenzuschuß von 1 Reichsmark pro Volk bezahlt. 

Im August 1943 sind beim Heidebienenstand des Imker Stier in etwa 60m Entfernung 2 Pferde von Bienen erstochen worden. Der Haftschaden wurde mit 3000,00 RM behoben.
Das Ablieferungssoll wird in diesem Jahr von 4 Pfund auf 6 Pfund erhöht.
Während in Haldensleben im allgemeinen die zur Einwinterung gemeldeten Völker vorhanden waren, berichtete der Vertrauensmann zur Nachprüfung der eingewinterten Völker, Imkerkolgege Müller, daß auf dem Stande des Imker Stier, statt der 127 angemeldeten und mit Zucker belieferten Völker, nur 100 Völker und 20 Reserve-Völker vorhanden waren. Die Geschäftsstelle der Imkerfachgruppe in Berlin ist ausgebombt und ausgebrannt.
Imkerkollege Oelze stellt den Antrag auf die Erstellung einer „Fragehalbestunde“, um die Versammlungen mehr zu beleben.
Die auf den Sonnabend, den 14.April1945 einberufende Versammlung mußte wegen Einmarsch von Feindtruppen (Amerikaner) in Haldensleben ausfallen. Nach Errichtung der Alliierten Militärregierung in Deutschland werden sämtliche Vereine, Fachschaften u.s.w. aufgelöst. Ein Versammlungsverbot wurde erlassen.
Somit hat die Tätigkeit unserer Imkerfachschaft ein vorläufiges Ende gefunden.
Das waren die letzten Eintragungen bei dem zu Ende gehenden Krieges. 

Neubeginn 1945

Sitzungsbericht

Nach einer etwa 1 1/2- jährigen Pause hat der Imkerverein Haldensleben mit Genehmigung der Behörden seine Vereinstätigkeit wieder aufgenommen. Vier Mitglieder waren inzwischen gestorben. Sieben baten um Aufnahme in d en Verein , sodaß 47 Imker anwesend waren. Darunter war der Enkel vom Altmeister Stier: Bruno Woitkowiak. 

Für die Neuwahl des Vorstandes fordert die Behörde, daß ein Mitglied des Vorstandes der SED-Partei angehören müßte!
Die vorgeschlagenen Vorstandsmitglieder:
1. Vorsitzender: Erich Matzke aus Flechtingen, CDU 

2 . W. Schmidt
3. Kassierer: Willi Röhr aus Haldensleben, Parteilos 

4. Schriftführer: Harbke, SED 

Die dringende Frage auf Lieferung von Zucker zur Einwinterung war noch nicht geklärt. Die Behörde fordert 15 Pfund Honig zum Erhalt von 15 Pfund Zucker, dieses wird als untragbar erklärt.
Man wäre bereit, wenn es die Honigernte ermöglicht, 5 Pfund Honig gegen 15 Pfund Zucker abzugeben. 

Genehmigt werden dann 5 Kg Zuckerpro Volk mit der Gegenleistung
von 2,5 Kg Honig.
Im Oktober1946 ist die Mitgliederzahl auf 105 Mitglieder angewachsen. Das Amt für Handel und Versorgung verlangt nachträglich noch für
das Jahr 1945 eine Abgabe von 5 Pfund Honig/als Gegenleistung des im Jahre 1945 gelieferten Zuckers. Nach der schlechten Ernte wird dies kaum zu ermöglichen sein. Ein Pfund Honig wird mit einer Mark vergütet.
Die Behörde verlangt, daß für jeden Bienenstand ein Karteiblatt geführt werden muß.
Im Dezember wird eine Beschlagnahme des Honigs durchgeführt. Abgegebener Honig und dazu der Beschlagnahmte ergaben:
12 Zentner und 23 Pfund.
Im März 1947 werden 2 Neuimker aufgenommen, darunter: Hans Lachmund . Es geht langsam wieder voran. Für jeden Imker ist das Beziehen einer Bienenzeitung wieder möglich. 

Aus Altersgründen legt der Schriftführer Harbke sein Amt nieder und Lehrer Frost wird nun Schriftführer. Der Imker Harbke wird zum Ehrenmitglied für seine 43 jährige Tätigkeit in der Imkerei ernannt. Die Auswinterung der Völker von 46 zu 47 ist durch hohe Verluste gezeichnet. Bei 59 Imkern sind von 1108 Völkern 404 Völker eingegangen. Die Ursache wird in der späten Zuckeranlieferung Anfang November angerechnet. Im Oktober stirbt der Großimker Stier.

1948
Im Kreisverein Haldensleben sind noch zweiweitere Vereine mit eingeschlossen, es sind dies Aleringersleben und Eisleben.
Die Belegstationen Born und Krengelstein wurden wegen der Besatzungstruppen im Schießgebiet der Letzlinger Heide nicht mehr benutzt und es wurde die Belegstelle „Eiche“ eingerichtet. Dies war 1949.
Um die Königinnenzucht zur Verbesserung und Leistungssteigerung der hier gezüchteten „Mittelland-Biene zu fördern, wird separat im Verein eine eigene Züchtergruppe gebildet. Als Leiter stellt sich Imkermeister Koch zur Verfügung. Als Schriftführer Hans Lachmund. 

1950 zählt der Verein 72 Mitglieder, es sind 7 Imker mehr als im
Vorjahr, 1951 wird das 50-jährige Bestehen des Imkervereins Haldensleben im „Deutschen Haus“ feierlich begangen. Leider wird in keinem Protokol darüber ein Wort erwähnt. 

1952 werden die Imker Hegemeistr., Rudolf Müller, Kaufmann Heinrich Schulze, Wilhelm Müller, Erxleben, Otto Schatz, Flechtingen zum „Bienenmeister ernannt. Der 1. Vorsitzende Kolg. Matzke erläutert den Begriff des Imkermeisters und den eines Bienenmeisters: Ein Imkermeister muß eine Prüfung abgelegt haben. 

Zum Bienenmeister kann derjenige ernannt werden, der mindestens 70Jahre alt ist, von Jugend an imkert, einen größeren Bienenstand bewirtschaftet, in Bienenhaltung und Versammlung stets ein Vorbild ist und seine gemachten Erfahrungen den jüngeren Imkerkolg. bereitwillig zur Verfügung stellt, kann mit dem Ehrentitel „Bienenmeister“ ausgezeichnet werden. Hegemeistr. R. Müller war zu dieser Zeit der noch  einzige Mitbegründer des Vereins. Der Bienenmeister Otto Schatz wird außerdem noch zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt.

1958

Immer noch sind Dachpappe,Holz und Nägel und auch die Imkerzeitung begehrte Artikel. 

Nachtrag für 1952: Durch Bestäubung des Rapses mit Wofatox-Bestäubungsmittel treten in allen Ländern oft hohe Vergiftungsschäden auf. Hier hat es besonders Imkermeistr. Koch betroffen. Er gibt an, daß cirka ein Verlust von 5-6 Zentnern Flugbienen zu verzeichnen ist. 

 

Imkermeister Prüfung 1954.

Links vorn: Imkerlehr-, Kör- und Zuchtmeister Paul Koch (Namensgeber des Vereins) als Prüfungsleiter,
Dritte von links vorn: Herta Klaus (Tochter von Paul Koch) als junge Imkermeisterin
Vorletzte Reihe mit Brille: Junger Imkermeister Günther Pritsch (heute Prof. Dr. Pritsch, ehemaliger Leiter des Bieneninstitut Hohen Neuendorf bis 1995)

In Mecklenburg sind 6507 Völker vernichtet worden.
1955 tritt Frau Herta Klaus in den Verein ein.
1956 werden u.a. die Imkerfreunde Günter Kalkhake und Helmut Szebrowski im Verein aufgenommen. Der Imkerfreund wird zum Ehrenmitgliedernannt: Malade, ehemals Uthmöden .
1957 werden in einer anberaumten Versammlung Ehrungen durchgeführt: Die Goldene Ehrennadel für mindestens 40-jährige Tätigkeit erhielten: Eric h Matzke, Paul Koch, Hermann Märtens, Willi Oelze und Otto Schatz.
Die Silbere Ehrennadel für 25-jährige Tätigkeit: Wilhelm Hofmann, Paul Danzmann und Willi Röhr. Seine Frau wurde für langjährige Tätigkeit Ehrenmitglied.
1957 wird auf dem Volksgut Hundisburg ein neuer Lehrbienenstand aufgebaut. Imkermeister Hoffmann fing mit 60 Völkern an . Für langjährige Hilfe und Förderung des Vereins wurde dem Altmeister Paul Koch die Ehrenmitgliedschaft angetragen.Die Imkerfreunde Hermann Ehrecke und Willi Märtens erhielten die Golden Ehrennadel. 1958 betrug die Mitgliederzahl 122 Imker mit 2070 Völkern.
In den Vereinen Weferlingen zählte man 560 Völker und im Verein Alleringersleben 424 Völker.
Neuaufnahme: Imkerfreund Siegfried Trautvetter.
43 Imker wanderten mit 1217 Völkern in den Raps
32 Imker mit 1111 Völkern in Feld Wald und Wiese
26 Imker mit 920 Völkern in die Heide 

An die VESB wurden 1012 kg Honig abgegeben, das kg mit 7.50 Mark.
Im Jahr 1959 feierte sein 50-jähriges Imkerjubiläum unser Imker- und Altmeister Paul Koch.
Die Imkerfreunde Wilhelm Braumann,Willi Röhr und Jasper erhielten für langjährige und aktive Mitgliedschaft die Goldene Ehrennadel verliehen.
Ein Imker schwärmte von dem so ergiebigen Wandergebiet derSchießbahn, bis er eines Tages Granatsplitter in seinen Beuten entdeckte, fortan mied er seinen Wanderplatz.
Im Juni 1960 wird die Belegstelle „Krengelstein“ von derZüchtergruppe wieder aufgebaut und eröffnet.
Der Bienenhonig als ein Qualitätsprodukt wird in der „DDR-Wirtschaft“ immer mehr geschätzt,wirkt sich dahin aus, daß die Imkerei wohlwollend gefördert wird. So steigt die Mitgliedszahl auf 114 Imker mit 1976 Völkern.
Im November 1960 verstarb unser verdienter Lehrmeister Paul Koch, der Urzüchter des Stammes „Mittelland“ der deutschen Nordbiene. Er verkörperte ein wahres Imkerleben. 

Zu Ehren des verstorbenen Zuchtmeisters wird beschlossen, die Imkersparte Haldensleben, den Namen „Paul Koch“ zu geben.
Der Kreisverband ist im Jahre 1961 auf 121 Mitglieder mit 2099 Vökern angewachsen. Dazu kommt das Volksgut Hundisburg mit 146 Völkern und der Bienenstand des Forstbetriebes Bischofswald mit 90 Völkern. 

Im März 1963 werden der Vorsitzende Imkerfrd. Erich Matzke sowie
der Kassierer, Imkerfrd. Willi Röhr, für ihre 25-jährige aktive Tätigkeit geehrt und zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Die Mitgliederzahl ist auf 132 Mitglieder mit 2221 Völkern angestiegen. Ein Honigaufkommen von 17000 Kg wurde an die VEAB abgeliefert. 

Die Belegstation „Krengelstein“ wird mit 912 Königinnen beschickt.
Die Völkerzahlen variieren in diesen Jahren nur wenig, dafür steigen aber die Abgaben und diese werden im Wettbewerb und anderen Zielsetzungen ganz besonders bewertet.
Vom Bezirksvorstand wird die Zuchtgruppe Haldensleben als die beste Zuchtgruppe des Bezirkes gelobt.
Im Jahre 1964 und 1965 werden auf besonderen Lehrgängen Zuchtrichter und „BSS“ (Bienenseuchen-Sachverständiger) ausgebildet.
1965 unternimmt der Verein mit 82 Personen eine recht informative Busfahrt in den Harz bis hin zur Belegstation „Molkenhaus“. Dabei rutschte ein Bus seitlich in einen Graben bis zur Schräglage. Alle Insassen mußten aus dem Fahrerfenster kletternd aussteigen.
Im Oktober1966 wurden beiden Imkern Haug und Kalkhake ein sehr reger ungewöhnlicher Bienenflug festgestellt mit enormer Waagstock- Zunahme. Als Ursache stellte sich dann heraus, daß auf dem nahegelegenen Güterbahnhof etliche offene Waggons mit braunem „Kuba“-Zucker abgestellt standen.Nach einer diesbezüglichen Meldung wurden diese Waggons unverzüglich weitergeleitet. Von den Imkern wurde dieser „Honig“ als Futterhonig verwendet. 

1966 werden auf die Belegstation 1098 Königinnen angeliefert.
Davon sind 418 von der Sparte, 820 aus dem Bezirk und 278 aus anderen Bezirken.
Mitte der 60-ziger Jahre breitet sich die Carnica-Rasse vom Balkan heraus immer weiter nach Mitteleuropa aus.Viel schneller kommt sie in Westdeutschland und Polen voran. Das „DDR“-Gebiet ist anfangs noch wie eine Insel. Zu diesem Zeitpunkt hat die Züchtung der „Mitteland-Biene“ noch recht anerkannte Erfolge. Dagegen hat es die Carnica-Rasse recht schwer in der Reinzüchtung, sich gegen die dunkle Nordbiene durch zusetzen.
Aber immer mehr wird die Reinzucht bei uns durch importierte Carnicaweisel erschwert, und ein Ende unserer Zuchtbemühungen ist abzusehen. 

1967 

An verdiente Imker werden eine Silberne Ehrennadel an A. Schulz und je eine Bronzene Ehrennadel an Haug, Bendel, G. Müller u. Klähn verliehen.
Eine recht interessante Exkursionsfahrt führt den Verein nach dem Universitäts-Bienenstand nach Halle-Wettin. Dieser wird vom Sohn des Altmeisters Paul Koch, Gerhard Koch, geleitet. Weiterging die Fahrt nach Bernburg und das schöne Unstruttal. 

Im Kreismaßstab wurden an die VEAB in den vergangenen Jahren Honig abgeliefert: 1964 22903 kg, 1965 13080 kg, 1966 18811 kg, 1967 24097 kg.

1970

Nach 32-jähriger Tätigkeit als 1. Vorsitzender tritt der Imkermeister Erich Matzke aus Altersgründen von seinem Amt zurück, das er mit Leib und Seele vorbildlich ausgefüllt hat. In Anerkennung seiner verdienstvollen Tätigkeit wird er zum 1. Ehrenvorsitzenden ernannt. 

An seine Stelle rückt nun der bisherige 2. Vorsitzende, Franz Klähn. Neue Besen fegen gut, heißt es: das Spartenleben wird aktiviert. Auch der bewährte Schriftführer, Otto Schmid, gibt sein Amt nach 16- jähriger Tätigkeit ab – sein Nachfolger H.Lachmund. 

Ausgezeichnet werden fürl angjährige Mitarbeit mit Silberner Ehrennadel: Raabe, Schmid und Haug und Bronzene Ehrennadel erhalten Woitkowiak und Lachmund .
Zur Zeit zählt die Sparte 103 Mitglieder mit 1677 Völkern. 

Von 68 Imkern wurden 13924 Kg Honig abgeliefert.
Da die Carnica-Biene sich unaufhaltsam, auch in unserem Gebiet ausbreitet, wird vom Zentralverband gefordert, nun auch in unserer Zuchtgruppe diese Carnica-Zuchtrichtung durchzusetzen.
Obwohl die Varroa-Milbe über die Elbe und auch über die verbarrikadierte Westgrenze unser Gebiet verseucht hat, sind in unserer Sparte noch keine erkennbaren Verluste aufgetreten.

1972 werden die Imkerfrd. G. Schulze und Lachmund mit der Silbernen Ehrennadel ausgezeichnet und die Imkerfrd. Giermann und Hubbe mit der Bronzenen Ehrennadel.
In einer Gemeinschaftsversammlung mit den Vereinen von Gardelegen,
Calbe und Weferlingen referierte Dr. Scheurer über das Thema: Waldtracht und Lachniden. Für alle Waldwanderer brachte dieser Vortrag interessante und brauchbare Hinweise.
Im Januar des Jahres 1973 stirbt unser Ehrenvorsitzender Erich Matzke. Zur Zeit beträgt die Mitgliederzahl: 112 Mitglieder mit 2024 Völkern. Die Abgabe betrug 22310 Kg Honig. 

Auf der Belegstation „Born“ wurden 1529 Königinnen angeliefert. Begattet wurden 993, ausgezogen sind 308, verloren gegangen 221, 7 Königinnen mit EWK wurden gestohlen.
Am 27.10.73: Schulungsthema: Betriebsweise Taeger, – Weferlingen. 1974 werden im Raps durch starken Stäubeschaden über 100 Völker vernichtet, viele weitere stark geschwächt. Ein Schaden von über 100.000 Mark wird berechnet. 

1975 wird in Gardelegen eine Gemeinschaftsversammlung der Sparten Gardelegen, Calbe und Haldensleben durchgeführt. Das Thema: Bienenkrankheiten und der Gesundheitswert des Honigs – Ref. Prigge.
Im Mai 75 tritt aus Protest wegen der großen Missstände in der Bearbeitung der gesamte Vorstand der Sparte zurück. Dabei wird der Bezirksleitung und der Chemiefirma unkorrekte Machenschaften und Verschleierungstaktiken vorgeworfen.
Das Spartenleben verläuft sehr desolat. Neuwahlen führen zu keinem echten Führungsstil.
1976 im Januar übernimmt der gesamte alte Vorstand auf Wunsch und nach Neuwahl die Leitung.
Das 75-jährige Spartenjubiläum wird festlich begangen. So war es auch Anlass genug, eine Reihe von Ehrungen durchzuführen.
Für über 15-jährige Mitgliedschaft und Mitarbeit: die Imker Haug, Joite, Rusche , Raabe, Taeger und Lachmund mit Urkunden bedacht.

Die Bronzene Ehrennadel erhielten: Seidl, Raecke und Reinhold.
Die Silberne Ehrennadel erhielten: Horsika, Kasper und Hanusch.
Die Goldene Ehrennadel erhielt Imkermeisterin Herta Klaus für ihre besonderen Leistungen in der Zuchtarbeit. 

1977

Der Verein zählt 100 Imker mit 1863 Völkern.
Die Belegstation wird in die Rechtsträgerschaft des Bezirksvorstandes übertragen.
Für seine Leistungen und seine sehr rührige Tätigkeit wird der 1. Vorsitzende der Sparte mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. 

Schon in diesen Jahren merkte man den Beginn vieler wirtschaftlicher Mängel, besonders in der Ersatzteillösung und v.a. mehr.
Unsere Imkerzeitung ließ in ihrer inhaltlichen Qualität merklich nach und erschien unregelmäßig wegen nicht gelöster Papierzuteilungen, oft bis zu 6 Wochen später. 

Wie es damals war, die Mängel wurden immer mehr, aber genauso mehr wurde an der Schraube für Abgabe und Wettbewerbserhöhung gedreht.
Dies ließ so manchen Imker verdrießen. Imkerfreund A. Rusche war es, dem der Mund überfloß und der seinem Unmut freien Lauf ließ. Um keine politischen Konsequenzen aufkommen zu lassen, mäßigte ihn der 1. Vorsitzende. Rusche aber konterte: hinter meinen Bienenkästen wird es mir doch erlaubt sein frei zu denken und die Gedanken frei auszusprechen. Als er nochmals zur Mäßigung angesprochen wird, erklärt er nun, daß er es in Zukunft so halten will: daß er vor seinen Beuten frei denken werde und eben hinter den Beuten für den Wettbewerb denken werde! 

Als einmal die Rede auf Totenfall zur Sprache kam, wunderte sich ein Imker recht nachdenklich darüber und bemerkte dazu, wenn er seine Bienen durchgesehen hätte, müsse er auch immer den Totenfall zusammen fegen.
Trotzdem, der Wettbewerb floriert, die Bienen ziehen mit!
Von Jahr zu Jahr steigt die Abgabe: 1977 = 17,4 To., 1978 = 20 To., 1979 = 24To.
Im Jahre 1979 wird der Imkerfreund Haug mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet.
Aus gesundheitlichen Gründen muß der 1.Vorsitzende Fanz Klähn sein Amt niederlegen und erklärt seinen Rücktritt.
Als 1.Vorsitzender der Sparte wird Imkerfreund Fritz Reinhold berufen. Wieder werden in diesem Jahr für gute Mitarbeit etliche Imker ausgezeichnet. Die Bronzene Ehrennadel erhalten: Dressier, Werner und Kalkhake.
Die Silberne Ehrennadel erhalten: Giermann und Seidl.
Die Goldene Ehrennadel erhält Lachmund. 

Auf der Belegstation „Born“wurden 1328 Königinnen angeliefert.
Das Begattungsergebnis lag bei 67%.
1980: Die wettbewerblichen Forderungen werden immer höher gesetzt. Diese werden aber vom Vorstand zurückgewiesen, man erklärte dazu, daß alle diese erarbeiteten Leistungen in der persönlichen Freizeit, außerhalb der eigentlichen Arbeitszeit jedes einzelnen Imkers erreicht wurden .

1981: Bei der Varroa-Bekämpfung werden erstmals Pflichtuntersuchungen 

bei Gemüllunterlagen angeordnet. Der Altimker B. Raabe wird als Ehrenmitglied weiter im Verein geführt. Von den 104 Imkern werden 25 To. Honig abgeliefert.
Als Neuimker wird Ralf Bertram im Verein aufgenommen.
In einer Diskussion bittet ein Imker um eine Erklärung: SeitJahren stellt er fest, daß sich immer wieder im Kasten 5 seines Wanderwagens, trotz all seiner Bemühungen diesen Kasten einwandfrei herzurichten, kein Volk aufbauen ließe. Darauf kam die verschmitzte Antwort aus der Runde, daß er sich doch glücklich schätzen dürfe, von dieser Art Kästen nur einen zu haben!

Im Jahre 1982: von 1877 Völkern wurden 32 To. Honig abgeliefert, das entspricht einem Volksdurchschnitt von 17 Kg.

1984 zählt die Sparte 109 Imker mit 2132 Völkern. Es laufen 38 Wanderwagen. Um den Gesundheitszustand der Völker aller Imker zu gewährleisten, farbeiten 35 „BSS“-Leute, aufgeteilt für ca. je 61 Völker. ZurAbgabe gelangen 36,6 To.Honig,Ein Durchschnittvon 19,6 Kg. Für gute Mitarbeit wurden geehrt: mit einer Bronzenen Ehrennadel der Imkerfrd. Helmut Schebrowski, mit der Silbernen Ehrennadel der Imkerfrd. Bruno Woitkowiak und mit der Goldenen Ehrennadel Walter Gil. Im Jahre 1985 traten die ersten spürbaren Varroamilben-Funde auf. Trotzdem wurden von 2516 Völkern ein Abgabeergebnis von 42,6 To. erzielt. 

1986

Als Neuimker wird Rüdiger Ostheer in die Sparte aufgenommen. Das 85-jährige Vereinsjubiläum wird in Mannhausen gefeiert. Bei diesem Anlass wird die Imkermeisterin Herta Klaus für alle ihre vorbildliche Zuchtarbeit mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. 

Noch einmal steigert sich die Honigabgabe auf 42,6 To. von 2516 Völkern. 

Auch in den Jahren 1987 und 1988 liegt die Sparte im Wettbewerb im ganzen Bezirk an der Spitze. Wenn auch die erzielten Ernten in beiden Jahren jeweils nur 46 To. betrugen. 

Wendezeiten 1989

Das Jahr 1989 wird ein Schicksalsjahr. Es krieselt nicht nur in allen wirtschaftlichen Bereichen. Auch im Zusammenhalt der ganzen Kreissparte, die inzwischen auf 128 Mitglieder angewachsen ist, knistert es und eine gewisse Unruhe ist zu spüren. 

Die immer mehr gestiegenen Forderungen und Verpflichtungen in der Vorstandsarbeit haben einen Zenit erreicht, das einem „Zuviel“ gleich kommt.
Nach etlichen Aussprachen, nicht nur in der Sparte selbst, auch
in bezirklicher Ebene, kam das „Aus“ der einst so rührigen Sparte. 

Der 1. Vorsitzende Fritz Reinhold erklärte, daß ihn die Belastung der gewachsenen Leitungsarbeit überfordere. Die Leitungsarbeit muß aufgeteilt werden und nur mit einer Aufteilung der Sparte ermöglicht werden . 

Am 6.3.1989 wird eine letzte Großversammlung einberufen, es ist die letzte, die nunmehr seit 88 Jahren die Imkerschaft des Kreises Haldensleben vereinte.
In dieser Versammlung wurde die Sparte in 5 kleinere Teilsparten aufgeteilt, wobei aber die Funktionen des Krs.-Wanderwartes, des Kreis-„BBS“, und des Kreis-Zuchtobmannes überregional weiter bestehen sollen. Der nun bisherige 1. Vorsitzende will weiter unterstützend mitwirken und bleibt weiterhin offizieller Verbindungsmann zum Kreisvorstand des „VKSK“. Hiermit beendet der bisherige Vorstand seine Tätigkeit. 

Am 4.10.1989 wird die erste Versammlung unserer Teilsparte Haldensleben und Umgebung, weiterhin mit dem Namen „Paul Koch“ betitelt, abgehalten. Der 1. Vorsitzende der Sparte ist Rüdiger Ostheer.
Das Jahr 1990 verlief teils noch in alten Bahnen; doch manche Veränderungen sind im Gang/bzw. bahnen sich an. 

In der Versammlung am 14.6.1990 erklärt der 1. Vorsitzende
R. Ostheer, das der Imkerverband Sachsen-Anhalt neu gegründet
wurde und auch unsere Sparte ein neu eingetragener Verein ist. Der Anschluß an den Deutschen Imkerbund wird demnächst erfolgen. 

Nachdem der langjährige Kassenwart sein Amt aufgibt, übernimmt die Imkerfreundin Rita Eggert das nun neu benannte Amt des Schatzmeisters. 

Man kann es wohl sagen: Mit dem Untergang der „DDR“ und dem Schritt der Wiedervereinigung unseres ganzen deutschen Volkes, der von uns allen uneingeschränkt begrüßt wurde, hat die gesamte Imkerei im östlichen Deutschland einen ungeheueren Absturz erlitten. 

Die Umstellung von der für Imker recht positiv geförderten Belange der Imkerei, im sozialistischem Staate, nun zur freien Marktwirtschaft, ist doch sehr einschneidend verlaufen.
Der Imkerverein, der zwei Weltkriege mit allen seinen Notzeiten überstanden hat, wurde nicht so gebeutelt wie bei diesem Wendemanöver. 

Im ganzem Jahr 1990 wurden 7 Versammlungen durchgeführt. Die Abnahme des Honigs lief nicht in den gewohnten Bahnen. Die Aufkaufbetriebe wollten nur Schleuderpreise zahlen, wenn man selbst den Honig dort hin bringen würde. Dieses und manches andere mehr, es erforderte ein hartes Umdenken. 

Der Schock saß doch recht tief. –
In den Jahren 1991 und 1992 wurden wenigstens noch Weihnachtszusammenkünfte organisiert. In den Jahren 1993 und 94 war Stille. 

Wiederbelebung 1995-2001

Erst 1995 kommt wieder Leben in den Verein.Die Zahl der Mitglieder ist auf 30 geschrumpft und ganz besonders die Zahl der Völker beträgt nur noch 336.
Auch das Jahr 1996 führt nur zu einer Versammlung; die Mitgliedszahl beläuft sich auf 31 Imker mit 305 Völkern.

Wieder war ein ganzes Jahr ohne Vereinsbewegung.
Im Jahre 1998 werden die Satzungen nach neuen gesetzlichen Bestimmungen geregelt; und ein neuer Versammlungsplan wird aufgestellt. Wie es so scheint, stabilisiert sich das Verbandsleben wieder in normale Bahnen.
Die Belegstation „Born“ wird auf einem neuen Standort, hinter Hütten im Schießbahngelände, neu eingerichtet.

Die Untersuchungsergebnisse des Varroa-Befalls im Jahr 1997 wurden auf ca. 37% = geringfügig, 26% = mittelgradig und 37% = hochgradig eingeschätzt.
Die vom Landesimkerbund erarbeitete Wanderordnung wird von uns Imkern als völlig unzureichend erachtet. In unserem Gebiet, bis in nächster Nähe der Belegstation, werden fremde Bienenstände aus den alten Bundesländern aufgestellt, die nicht unseren bewährten Bestimmungen entsprechen.

Als Beweis, daß es dabei mehr zu Fremdpaarungen kommt, beweisen die jetzt sehr häufig in Erscheinung tretenden Gelben Ringe, die nicht in unsere Zuchtrichtung gehören.

Auf dem jetzt durchgeführten „Altstadtfest“ in der Stadt Haldensleben wurde erstmals ein Verkaufsstand mit Honig- und Wachserzeugnissen, sowie alkoholischen Honiggetränken aufgestellt.
Die Jahre 1999 und 2000 verlaufen mit mehr oder weniger zufriedenem Vereinsleben. Obwohl sich der Imkerfreund Seidel mit sehr regen Mühen

der Königinnenzucht verschrieben, dabei auch preisgekröntes Zuchtmaterial aufweisen kann, wird dies vom Gros der Imkerfreunde nicht genutzt.

Das Jahr 2001, eigentlich das Jubiläumsjahr des  Imkervereins Haldensleben, der nun auf 100 Jahre seit seiner Gründung in Planken 1901, zurückblicken kann. Doch leider wurde dieserJahrestag gar nicht beachtet. Der Gedanke daran ging völlig unter in all den sehr umfangreichen Vorbereitungen auf das gewaltige „Sachsen-Anhalt- Fest. Wir wollen uns deshalb nicht grämen , dies Waren für unsere Stadt sehr gewichtige, zum hohen Prestige der alten „Rolandstadt“ beitragende Festtage, die uns Einheimischen und wohl auch allen anderen Besuchern, sehr viel Freude und Anerkennung und Achtung einbrachten.

Aus den Fundgruben unserer Mitglieder

Gefunden vom Vereinsmitglied Michael Ostheer:

„Ernst Stier begann 1904 mit der Imkerei und seit 1911 imkerte er mit über 100 Völker in der Haldensleber Schützenstraße. Geimkert wurde mit Lüneburger Stülper, Gravenhorster Bogenstülper und Holzbeuten. Schon damals wanderte er in verschiedene Trachten. Er verkaufte den Honig bis nach Magdeburg in die dort vorhandenen Feinkostläden. Dort wurde er nicht nur im Glas angeboten, sondern auch als Delikatesse in Form von Wabenhonig. Ernst Stier war auch erfolgreich an Ausstellungen beteiligt, erhielt Prämierungen für die Zucht und den Honig. Auch als Imkereilehrer in der Forstlehranstalt Neuhaldensleben gab er sein Wissen um die Bienen weiter.-”

Aus unserem Protokollbuch vom 24.04.1910

Heideimkerstand in Uthmöden ca. 1910